imdat celeste :v_nb: :v_tg: on Nostr: Aus der Süddeutschen Zeitung: [...] SZ: Ihre Forschung zeigt: Nur zehn Prozent der ...
Aus der Süddeutschen Zeitung:
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SZ: Ihre Forschung zeigt: Nur zehn Prozent der Personen, die Belästigung erleben, sagen danach klar, dass sie belästigt wurden. Woran liegt das?
Franziska Saxler: Wenn jemand Grenzen überschreitet, wäre eine Möglichkeit, laut und deutlich „Nein“ zu sagen, sich zu wehren, zu kämpfen. Gleichzeitig ist dieses Verhalten etwas, was uns Frauen von klein auf abtrainiert wird. Wir sollen lieber warm, empathisch und fürsorglich sein. Wir brauchen Wut, um Grenzen zu setzen. Doch dominant auftretende Frauen werden sozial bestraft. Bei der Arbeit werden sie nicht so schnell befördert und weniger gemocht. Es kostet deswegen wahnsinnig viel Kraft, die Stimme zu erheben.
[...]
Ohne das auf die Opfer abwälzen zu wollen: was ich regelmässig erlebe ist, dass gerade (cis) Frauen so erzogen sind oder so aufgewachsen sind, dass sie vieles einfach durchgehen lassen weil "... der hat das ja als Witz gemeint ..." oder "... naja, das war ja nicht schlimm ..."
Wenn ich dann genau diese Frauen frage, wie sie sich dabei gefühlt haben, kommt (fast) immer die Antwort: "unwohl". Und dann, erst bei dieser Frage und ihrer Antwort wird ihnen eigentlich klar, dass das eine Belästigung war, und dass sie das nicht akzeptieren müssen; ja, dass sie das sofort ansprechen und klarstellen sollten, dass es gerade eine Belästigung war.
https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/wirtschaft/sexismus-belaestigung-arbeitsplatz-franziska-saxler-buch-e287371/
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SZ: Ihre Forschung zeigt: Nur zehn Prozent der Personen, die Belästigung erleben, sagen danach klar, dass sie belästigt wurden. Woran liegt das?
Franziska Saxler: Wenn jemand Grenzen überschreitet, wäre eine Möglichkeit, laut und deutlich „Nein“ zu sagen, sich zu wehren, zu kämpfen. Gleichzeitig ist dieses Verhalten etwas, was uns Frauen von klein auf abtrainiert wird. Wir sollen lieber warm, empathisch und fürsorglich sein. Wir brauchen Wut, um Grenzen zu setzen. Doch dominant auftretende Frauen werden sozial bestraft. Bei der Arbeit werden sie nicht so schnell befördert und weniger gemocht. Es kostet deswegen wahnsinnig viel Kraft, die Stimme zu erheben.
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Ohne das auf die Opfer abwälzen zu wollen: was ich regelmässig erlebe ist, dass gerade (cis) Frauen so erzogen sind oder so aufgewachsen sind, dass sie vieles einfach durchgehen lassen weil "... der hat das ja als Witz gemeint ..." oder "... naja, das war ja nicht schlimm ..."
Wenn ich dann genau diese Frauen frage, wie sie sich dabei gefühlt haben, kommt (fast) immer die Antwort: "unwohl". Und dann, erst bei dieser Frage und ihrer Antwort wird ihnen eigentlich klar, dass das eine Belästigung war, und dass sie das nicht akzeptieren müssen; ja, dass sie das sofort ansprechen und klarstellen sollten, dass es gerade eine Belästigung war.
https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/wirtschaft/sexismus-belaestigung-arbeitsplatz-franziska-saxler-buch-e287371/