Jaddy on Nostr: Robert Frank heise online Ich vermute, du hast keine Probleme damit, wenn deine ...
Robert Frank (nprofile…aj37) heise online (nprofile…fm2v) Ich vermute, du hast keine Probleme damit, wenn deine sämtlichen ärztlichen Detailinfos, Bilder, Diagnosen, Verschreibungen usw. nicht nur Firmen gegen Geld zur Verfügung gestellt werden, sondern auch Konzernen wie Google. Angeblich pseudonymisiert - nicht anonym, nur ohne direkten Namen - aber durch vier bis fünf Details jederzeit re-personalisierbar. Von den Firmen, von Google, von allen, die Zugriff erlangen, weil sie dafür zahlen.
Überhaupt Zugriff: In Estland, den USA und UK wurden zentrale Speicher für Gesundheitsdaten bereits illegal abgezogen. Das sind nur die, die mir bekannt sind. Keine zentralen Speicher sind sicher. Und je größer und umfangreicher, desto interessanter. Sowohl für Datendiebstahl, aber auch für Sabotage und Erpressung. Was passiert zum Beispiel, wenn der Zugriff ausfällt? Absichtlich oder versehentlich? Die TK hat zB 12 Millionen Versicherte.
Vermutlich hast du auch kein Problem, wenn alle Leute in deiner zahnärztlichen, hausärztlichen bis zur betriebsärztlichen Praxis deine psychologischen oder psychiatrischen Diagnosen oder Verschreibungen sehen können. Zum Beispiel BTM-Rezepte, also „Betäubungsmittel“, wie Menschen mit AD(H)S sie bekommen. Oder Psychopharmaka gegen Depressionen.
Oder PrEP, das ist Präexpositionsprophylaxe gegen HIV, oder die typischen antiviralen Mittel bei bestehender HIV Infektion. Typische regelmässige Blutuntersuchungen und Verschreibungen für trans und inter Personen. Schwangerschaftsabbrüche. „Pille danach“. Usw.
Nun, andere Menschen sehen darin schon Probleme, weil sie dadurch gefährdet werden, diskriminiert, berufliche Nachteile die Folge sein können usw.
Es ist nämlich quasi nicht möglich, kleinteilig festzulegen, welche Personen / Praxen welche Teile der ePA sehen dürfen. Der Default ist alle sehen alles. Und der angebliche Forschungsteil ist mW ganz oder gar nicht und die „Pseudonymisierung“ vollkommen unzureichend.
Kleiner Ausblick noch: Dieser Zentralspeicher ist auch für Versicherungen interessant. Er ermöglicht „Kostenoptimierungen“, bei der nur jene bezahlbare Tarife bekommen, die ihre ärztlichen Daten komplett offenlegen. Zu allererst die Krankenversicherungen selber, aber auch Lebens- und Unfallversicherungen. „Individuelle Tarife“. Irgendwann die falsche Diagnose: das wird teu(r)er. Oder die Behandlung wird „kostenoptimiert“ wegen ungünstiger Prognose.
Ja, der letzte Teil klingt etwas paranoid. Aber Versicherungstarife, die an bestimmte technische Überwachungen und Wohlverhalten gekoppelt sind, gibt es schon. Und das ist dann die vollständige Abkehr vom Solidarprinzip, hin zu Versorgungsqualität nach Geldbeutel. Wenn deine Daten gegen dich sind, hilft nur noch das Bankkonto.
Wenn du mit all dem keine Probleme hast, dann bist du gegenüber vielen Menschen sehr privilegiert.
Überhaupt Zugriff: In Estland, den USA und UK wurden zentrale Speicher für Gesundheitsdaten bereits illegal abgezogen. Das sind nur die, die mir bekannt sind. Keine zentralen Speicher sind sicher. Und je größer und umfangreicher, desto interessanter. Sowohl für Datendiebstahl, aber auch für Sabotage und Erpressung. Was passiert zum Beispiel, wenn der Zugriff ausfällt? Absichtlich oder versehentlich? Die TK hat zB 12 Millionen Versicherte.
Vermutlich hast du auch kein Problem, wenn alle Leute in deiner zahnärztlichen, hausärztlichen bis zur betriebsärztlichen Praxis deine psychologischen oder psychiatrischen Diagnosen oder Verschreibungen sehen können. Zum Beispiel BTM-Rezepte, also „Betäubungsmittel“, wie Menschen mit AD(H)S sie bekommen. Oder Psychopharmaka gegen Depressionen.
Oder PrEP, das ist Präexpositionsprophylaxe gegen HIV, oder die typischen antiviralen Mittel bei bestehender HIV Infektion. Typische regelmässige Blutuntersuchungen und Verschreibungen für trans und inter Personen. Schwangerschaftsabbrüche. „Pille danach“. Usw.
Nun, andere Menschen sehen darin schon Probleme, weil sie dadurch gefährdet werden, diskriminiert, berufliche Nachteile die Folge sein können usw.
Es ist nämlich quasi nicht möglich, kleinteilig festzulegen, welche Personen / Praxen welche Teile der ePA sehen dürfen. Der Default ist alle sehen alles. Und der angebliche Forschungsteil ist mW ganz oder gar nicht und die „Pseudonymisierung“ vollkommen unzureichend.
Kleiner Ausblick noch: Dieser Zentralspeicher ist auch für Versicherungen interessant. Er ermöglicht „Kostenoptimierungen“, bei der nur jene bezahlbare Tarife bekommen, die ihre ärztlichen Daten komplett offenlegen. Zu allererst die Krankenversicherungen selber, aber auch Lebens- und Unfallversicherungen. „Individuelle Tarife“. Irgendwann die falsche Diagnose: das wird teu(r)er. Oder die Behandlung wird „kostenoptimiert“ wegen ungünstiger Prognose.
Ja, der letzte Teil klingt etwas paranoid. Aber Versicherungstarife, die an bestimmte technische Überwachungen und Wohlverhalten gekoppelt sind, gibt es schon. Und das ist dann die vollständige Abkehr vom Solidarprinzip, hin zu Versorgungsqualität nach Geldbeutel. Wenn deine Daten gegen dich sind, hilft nur noch das Bankkonto.
Wenn du mit all dem keine Probleme hast, dann bist du gegenüber vielen Menschen sehr privilegiert.