Kris on Nostr: Abnormal https://www.deloitte.com/de/de/Industries/tmt/media-consumer-survey.html ...
Abnormal
https://www.deloitte.com/de/de/Industries/tmt/media-consumer-survey.html
What the actual fuck?
Wenn ich hier im Winter morgens zur Bushaltestelle gehe, dann kann ich – es sind die Niederlande – durch die Fenster der Nachbarn sehen, wie sie am Frühstückstisch den Tag beginnen. Es ist unhöflich, so etwas zu tun oder zu erwähnen, aber kaum zu vermeiden.
In den weitaus meisten Haushalten hier steht in Sichtweite des Esstisches ein Fernseher und er ist morgens an.
Etwas, das in dem Kontext, in dem ich aufgewachsen bin und den ich lebe vollkommen ausgeschlossen ist. Allerdings war bei uns daheim oft NDR2 an, in der Küche oder im Bad. Das ist allerdings auch schon lange nicht mehr der Fall.
Als es los ging mit MP3-Dateien, habe ich meine erste ATA-Festplatte gekauft – vorher hatte ich immer nur SCSI-Platten. Aber ich brauchte billigen Platz. Ich habe meine CD-Sammlung komplett gerippt, und bin dann mit der Platte und ihrem Inhalt bei meinen Freunden vorbei und habe sie gefragt, ob ihr deren CDs ausleihen kann.
"Ja, klar. Welche denn?" "Äh, alle?"
Ich habe dann auch deren CDs gerippt, in die Platte gemerged und die CDs mit einer Kopie der Platte zurück gegeben.
Das war spannend. Egal wie oft ich das gemacht habe (und es sind inzwischen nicht ganz 100k Titel), der Overlap zwischen den Beständen war minimal, einzelne Alben aus Sammlungen von hunderten von Titeln – mit Ausnahme von Soundtracks und Filmmusik.
Das war die Zeit, als auf Radio Schleswig-Holstein der Djingle "Eine Million für Zehn!" für deren Gewinnspiel tot gedudelt wurde, und meine fast ein halbes Jahr dauernde Aktion war im Grunde eine direkte Reaktion darauf.
Seitdem ist das Radio weitgehend aus.
Also, auch wortwörtlich – sie haben es dann ja auf ein digitales Format umgestellt, dann gleich noch einmal auf ein anderes digitales Format und ich hatte so gar keine Motivation, ein Empfangsgerät dafür zu beschaffen.
Das aktuelle Auto hat offenbar irgendein Digitalradio, aber das hat noch nie jemand benutzt, denn das aktuelle Auto hat auch Internet.
Etwas später, kurz nach 2000, hat ein Arbeitskollege mich zum Mediamarkt genommen und gesagt "Kauf das da". "Das da" war ein Schneider PrimeTimer DVR, und der konnte – das war die wichtigste Funktion, +30s Skippen.
Das war die letzte Werbung, die ich je im Fernsehen gesehen habe.
Die zweitwichtigste Funktion war die Serienautomatik, und so war immer was zum gucken auf der Platte und für lineares Fernsehen war keine Zeit mehr.
Der analoge Fernseher ging kaputt, und analoges Fernsehen auch. Elgato hatte aber einen Digitalfernseh-Stick und Software dafür, die im Wesentlichen genau das tat, was der Prime Timer auch machte – also kam ein Mac Mini unter dem Fernseher und blieb da, bis er durch einen anderen Mini ersetzt wurde.
Der aktuelle Mini ist der 3. in 20 Jahren, das kleinste M1 Modell (kein RAM, keine Platte).
Der Mini macht VPN zum deutschen Dedi, Mediathekwebview, Youtube-DL und Youtube im Browser mit uBlock origin, BBC, und VLC vom Fileserver. Der Fileserver hat irgendwo ein wenig mehr als ein TB ungesehenes Zeug rumliegen.
Wir haben eine Decoder-Box für niederländisches Fernsehen über IP, weil die mit dem Internet mit kam. Die war auch mal an, um zu gucken, daß sie funktioniert.
Der aktuelle Fernseher ist ein 4K Spionage-Gerät von LG, das sich vor allen Dingen dadurch auszeichnet, daß es viele HDMI-Eingänge hat. Es gibt eine eiserne Regel, das Gerät nicht mit dem Internet zu verbinden – egal wie doll es darum bittet. Es darf sich keinesfalls irgendwie Updaten oder Anmelden können, denn es funktioniert gut!
Am Gerät hängen der besagte Mini, die Decoderbox und ein Steamlink. Das Steamlink ersetzt die Google Chromecast, die ja durch die Werbeinvasion auf Youtube unbenutzbar geworden ist.
Und so kommt es, daß ich hier jetzt knapp 25 Jahre Werbefrei und Nichtlinear bin.
Laut Studie definitiv abnormal.
https://www.deloitte.com/de/de/Industries/tmt/media-consumer-survey.html
What the actual fuck?
Wenn ich hier im Winter morgens zur Bushaltestelle gehe, dann kann ich – es sind die Niederlande – durch die Fenster der Nachbarn sehen, wie sie am Frühstückstisch den Tag beginnen. Es ist unhöflich, so etwas zu tun oder zu erwähnen, aber kaum zu vermeiden.
In den weitaus meisten Haushalten hier steht in Sichtweite des Esstisches ein Fernseher und er ist morgens an.
Etwas, das in dem Kontext, in dem ich aufgewachsen bin und den ich lebe vollkommen ausgeschlossen ist. Allerdings war bei uns daheim oft NDR2 an, in der Küche oder im Bad. Das ist allerdings auch schon lange nicht mehr der Fall.
Als es los ging mit MP3-Dateien, habe ich meine erste ATA-Festplatte gekauft – vorher hatte ich immer nur SCSI-Platten. Aber ich brauchte billigen Platz. Ich habe meine CD-Sammlung komplett gerippt, und bin dann mit der Platte und ihrem Inhalt bei meinen Freunden vorbei und habe sie gefragt, ob ihr deren CDs ausleihen kann.
"Ja, klar. Welche denn?" "Äh, alle?"
Ich habe dann auch deren CDs gerippt, in die Platte gemerged und die CDs mit einer Kopie der Platte zurück gegeben.
Das war spannend. Egal wie oft ich das gemacht habe (und es sind inzwischen nicht ganz 100k Titel), der Overlap zwischen den Beständen war minimal, einzelne Alben aus Sammlungen von hunderten von Titeln – mit Ausnahme von Soundtracks und Filmmusik.
Das war die Zeit, als auf Radio Schleswig-Holstein der Djingle "Eine Million für Zehn!" für deren Gewinnspiel tot gedudelt wurde, und meine fast ein halbes Jahr dauernde Aktion war im Grunde eine direkte Reaktion darauf.
Seitdem ist das Radio weitgehend aus.
Also, auch wortwörtlich – sie haben es dann ja auf ein digitales Format umgestellt, dann gleich noch einmal auf ein anderes digitales Format und ich hatte so gar keine Motivation, ein Empfangsgerät dafür zu beschaffen.
Das aktuelle Auto hat offenbar irgendein Digitalradio, aber das hat noch nie jemand benutzt, denn das aktuelle Auto hat auch Internet.
Etwas später, kurz nach 2000, hat ein Arbeitskollege mich zum Mediamarkt genommen und gesagt "Kauf das da". "Das da" war ein Schneider PrimeTimer DVR, und der konnte – das war die wichtigste Funktion, +30s Skippen.
Das war die letzte Werbung, die ich je im Fernsehen gesehen habe.
Die zweitwichtigste Funktion war die Serienautomatik, und so war immer was zum gucken auf der Platte und für lineares Fernsehen war keine Zeit mehr.
Der analoge Fernseher ging kaputt, und analoges Fernsehen auch. Elgato hatte aber einen Digitalfernseh-Stick und Software dafür, die im Wesentlichen genau das tat, was der Prime Timer auch machte – also kam ein Mac Mini unter dem Fernseher und blieb da, bis er durch einen anderen Mini ersetzt wurde.
Der aktuelle Mini ist der 3. in 20 Jahren, das kleinste M1 Modell (kein RAM, keine Platte).
Der Mini macht VPN zum deutschen Dedi, Mediathekwebview, Youtube-DL und Youtube im Browser mit uBlock origin, BBC, und VLC vom Fileserver. Der Fileserver hat irgendwo ein wenig mehr als ein TB ungesehenes Zeug rumliegen.
Wir haben eine Decoder-Box für niederländisches Fernsehen über IP, weil die mit dem Internet mit kam. Die war auch mal an, um zu gucken, daß sie funktioniert.
Der aktuelle Fernseher ist ein 4K Spionage-Gerät von LG, das sich vor allen Dingen dadurch auszeichnet, daß es viele HDMI-Eingänge hat. Es gibt eine eiserne Regel, das Gerät nicht mit dem Internet zu verbinden – egal wie doll es darum bittet. Es darf sich keinesfalls irgendwie Updaten oder Anmelden können, denn es funktioniert gut!
Am Gerät hängen der besagte Mini, die Decoderbox und ein Steamlink. Das Steamlink ersetzt die Google Chromecast, die ja durch die Werbeinvasion auf Youtube unbenutzbar geworden ist.
Und so kommt es, daß ich hier jetzt knapp 25 Jahre Werbefrei und Nichtlinear bin.
Laut Studie definitiv abnormal.