nostra on Nostr: DAS HEIDNISCHE GOTTVERSTÄNDNIS Es ist zunächst interessant, die unterschiedlichen ...
DAS HEIDNISCHE GOTTVERSTÄNDNIS
Es ist zunächst interessant, die unterschiedlichen Auffassungen von Gott gegeneinander zu stellen. Der christliche Monotheismus und sein Schöpfungsmythos betrachtet Gott als von der Welt und vom Menschen grundsätzlich getrennt.
Das Verhältnis ist das hierarchische eines unfehlbar gedachten Patriarchen zu seinen aufmüpfigen Kindern. Schon allein solche Anthropomorphisierungen (= Vermenschlichungen) sind dem heidnischen Empfinden völlig fremd. Die Vorzüge des christlichen Gottes zeigen sich jedoch nur vor dem Hintergrund einer als schrecklich und abstoßend geschilderten Alternative (Gegensatz Hölle - Paradies).
Nietzsche schreibt dazu in seinem ,,Antichrist": ,,Der christliche Gottesbegriff ist einer der korruptesten Gottesbegriffe, die auf Erden erreicht worden sind; ... Gott zu Widerspruch des Lebens entartet, statt dessen Verklärung und ewiges Ja zu sein! In Gott dem Leben, der NatUR, dem Willem zum Leben die Feindschaft angesagt! Gott die Formel für jede Verleumdung des ,,Diesseits", für jede Lüge vom ,,Jenseits"! Der Heide wehrt sich entschieden gegen die Anmaßung, einem Gott gegenüber hörig und untergeben zu sein, der die Verweigerung seiner Liebe mit dem Leid der ,,ewigen Verdammnis’’ bestraft und schon allein deshalb die meisten Menschen aus Angst und Furcht zur Gegenliebe, zumindest zur Huldigung zwingt.
,,In der Hexenreligion gibt es keine tröstenden, allwissenden Vaterfiguren, die um den Preis der persönlichen Autonomie Antworten auf alles versprechen. Der Hexenglaube fordert uns alle auf, unsere eigenen Maßstäbe zu setzen ...", schreibt Simos und verweist auf die Alternative: ,,Sich selbst Autorität zu sein, ist unbequem, aber es ist die einzige Voraussetzung, unter der sich wahre Kraft der Persönlichkeit entwickeln kann."
Das Heidentum versteht den Gott bzw. das Göttliche in die Welt verwoben, es spricht von der Durchheiligung der Welt und des Menschen und von der Weltimmanenz des Göttlichen. Das Göttliche steht innerhalb der Welt und des Menschen, nicht außerhalb. So ist der Mensch potentiell göttlich, er kann werden wie die Götter, sofern er sich zu diesem Weg entschließt. Die Götter, als symbolische Archetypen des nordischen Seins, sind die URheber ihrer selbst, ihrer eigenen Existenz. Sie sind damit ebenso Produkte des ewigen Werdungsprozesses wie der Nordunge. Das Göttliche ist also nicht das bereits Seiende oder das Immer - so - Seiende, sondern das Werdende, das sich Steigernde des Lebens. Hierdurch unterscheiden sie sich von dem Gott des Christentums, der diesen Evolutionsgesetzen nicht untersteht, sondern als absoluter Anfang und absolutes Ende außerhalb des Werdens thront.
Das Verhältnis des Christen zu seinem Gott ist eines der Gegenüberstellung, das des Heiden eines des auffordernden Ideals. Denn im Gegensatz zum Christen, der nur die Ge- und Verbote seines Gottes demütig auszuführen hat, dem aber das Streben nach der Göttlichkeit verwehrt ist, verlangen die heidnischen Götter vom Menschen, daß er sich bemüht, ihnen gleichzukommen.
Es ist zunächst interessant, die unterschiedlichen Auffassungen von Gott gegeneinander zu stellen. Der christliche Monotheismus und sein Schöpfungsmythos betrachtet Gott als von der Welt und vom Menschen grundsätzlich getrennt.
Das Verhältnis ist das hierarchische eines unfehlbar gedachten Patriarchen zu seinen aufmüpfigen Kindern. Schon allein solche Anthropomorphisierungen (= Vermenschlichungen) sind dem heidnischen Empfinden völlig fremd. Die Vorzüge des christlichen Gottes zeigen sich jedoch nur vor dem Hintergrund einer als schrecklich und abstoßend geschilderten Alternative (Gegensatz Hölle - Paradies).
Nietzsche schreibt dazu in seinem ,,Antichrist": ,,Der christliche Gottesbegriff ist einer der korruptesten Gottesbegriffe, die auf Erden erreicht worden sind; ... Gott zu Widerspruch des Lebens entartet, statt dessen Verklärung und ewiges Ja zu sein! In Gott dem Leben, der NatUR, dem Willem zum Leben die Feindschaft angesagt! Gott die Formel für jede Verleumdung des ,,Diesseits", für jede Lüge vom ,,Jenseits"! Der Heide wehrt sich entschieden gegen die Anmaßung, einem Gott gegenüber hörig und untergeben zu sein, der die Verweigerung seiner Liebe mit dem Leid der ,,ewigen Verdammnis’’ bestraft und schon allein deshalb die meisten Menschen aus Angst und Furcht zur Gegenliebe, zumindest zur Huldigung zwingt.
,,In der Hexenreligion gibt es keine tröstenden, allwissenden Vaterfiguren, die um den Preis der persönlichen Autonomie Antworten auf alles versprechen. Der Hexenglaube fordert uns alle auf, unsere eigenen Maßstäbe zu setzen ...", schreibt Simos und verweist auf die Alternative: ,,Sich selbst Autorität zu sein, ist unbequem, aber es ist die einzige Voraussetzung, unter der sich wahre Kraft der Persönlichkeit entwickeln kann."
Das Heidentum versteht den Gott bzw. das Göttliche in die Welt verwoben, es spricht von der Durchheiligung der Welt und des Menschen und von der Weltimmanenz des Göttlichen. Das Göttliche steht innerhalb der Welt und des Menschen, nicht außerhalb. So ist der Mensch potentiell göttlich, er kann werden wie die Götter, sofern er sich zu diesem Weg entschließt. Die Götter, als symbolische Archetypen des nordischen Seins, sind die URheber ihrer selbst, ihrer eigenen Existenz. Sie sind damit ebenso Produkte des ewigen Werdungsprozesses wie der Nordunge. Das Göttliche ist also nicht das bereits Seiende oder das Immer - so - Seiende, sondern das Werdende, das sich Steigernde des Lebens. Hierdurch unterscheiden sie sich von dem Gott des Christentums, der diesen Evolutionsgesetzen nicht untersteht, sondern als absoluter Anfang und absolutes Ende außerhalb des Werdens thront.
Das Verhältnis des Christen zu seinem Gott ist eines der Gegenüberstellung, das des Heiden eines des auffordernden Ideals. Denn im Gegensatz zum Christen, der nur die Ge- und Verbote seines Gottes demütig auszuführen hat, dem aber das Streben nach der Göttlichkeit verwehrt ist, verlangen die heidnischen Götter vom Menschen, daß er sich bemüht, ihnen gleichzukommen.